Mozart in the Jungle: Staf­fel 3 hält das Niveau

Mozart in the Jungle ist eine Ama­zon Ori­gi­nal Serie, die seit Ende 2014 auf Ama­zon Prime Video ver­füg­bar ist. Am 9.12.2016 ist die drit­te Staf­fel erschie­nen und ver­zau­bert wie­der ein­mal mit exzen­tri­schem Charme.

Gael Gar­cía Ber­nal als Maes­tro Rodri­go De Sou­za.
© Ama­zon Studios

Hand­lung von Mozart in the Jungle:

Der bis­he­ri­ge Diri­gent des New Yor­ker Sym­pho­nie­or­ches­ters, Tho­mas Pem­bridge (Mal­colm McDo­well “The Book of Eli”), dankt ab und an sei­ne Stel­le tritt der jun­ge Rodri­go De Sou­za (Gael Gar­cía Ber­nal “Babel”), der in der Welt der klas­si­schen Musik ein wah­rer Star ist. Rodri­go soll der ange­se­he­nen, aber leicht ‘ver­staub­ten’, Ein­rich­tung mit ori­gi­nel­len Ideen ein neu­es Image ver­pas­sen. Das ist Rodri­gos leich­tes­te Übung, da der Star­di­ri­gent einen ganz eige­nen Stil und eine unge­wöhn­li­che Metho­dik an den Tag legt.

Neben Rodri­go, steht vor allem die jun­ge Obo­is­tin Hai­ley Rut­ledge (Lola Kir­ke “Gone Girl — Das per­fek­te Opfer”) im Mit­tel­punkt der Serie. Sie träumt davon eines Tages Teil des renom­mier­ten Sym­pho­nie­or­ches­ters zu sein. Ihre Rea­li­tät besteht aller­dings dar­aus von mor­gens bis abends zu üben und Oboe-Unterricht an Kin­der zu geben. Sie ist sehr ambi­tio­niert und wagt es irgend­wann bei Rodri­go vor­zu­spre­chen. Sie rückt ihrem Traum immer näher, aber muss sich zunächst als Rodri­gos Assis­ten­tin bewei­sen — kei­ne ein­fa­che Auf­ga­be bei dem kapri­ziö­sen Orchesterleiter.

Im Lau­fe der Hand­lung wächst das Orches­ter, unter der neu­en Lei­tung, wei­ter zusam­men. Jedoch ent­wi­ckeln sich ver­stärkt Span­nun­gen zwi­schen den Musi­kern und dem Manage­ment. Außer­dem kom­men sich Rodri­go und Hai­ley zuneh­mend näher und auch bei den ande­ren Musi­kern ent­ste­hen diver­se Liebschaften.

Hai­ley Rut­ledge beim Trai­ning.
© Ama­zon Studios

Mozart in the Jungle wird auch in der drit­ten Run­de nicht langweilig

Auf­grund der Kon­flik­te mit der obe­ren Eta­ge,  befin­det sich das New Yor­ker Orches­ter noch immer im Streik . Hai­ley tourt mit dem Cel­lis­ten Andrew Walsh (Der­mot Mul­ro­ney “Im August in Osa­ge Coun­ty”). Rodri­go ist der­weil in Vene­dig, um ein Comeback-Konzert der Pri­ma­don­na Ales­san­dra (Moni­ca Bel­luc­ci “James Bond 007: Spect­re”) zu diri­gie­ren. Ales­san­dra hat sich seit einem unan­ge­neh­men Ereig­nis, das vier Jah­re zurück­liegt, aus der Öffent­lich zurück­ge­zo­gen. Ihre Kar­rie­re wie­der auf­zu­neh­men, fällt ihr ersicht­lich schwer und Rodri­go hat alle Hän­de damit zu tun die Diva bei Lau­ne zu halten.

Das Zusam­men­spiel von Ber­nal und Bel­luc­ci ist meis­ter­haft und berei­tet gro­ßen Spaß beim Anschau­en. Rodri­go und Ales­san­dra sind bei­de auf unter­schied­li­che Wei­se exzen­trisch. Ihre auf­wir­beln­den Per­sön­lich­kei­ten erge­ben kom­bi­niert vie­le Gele­gen­hei­ten zum Lachen und unter­ein­an­der end­lo­ses Streit­po­ten­ti­al. Zudem führt Hai­leys Weg im Lau­fe der Staf­fel eben­falls nach Vene­dig. Somit tref­fen Hai­ley und Rodri­go nach län­ge­rer Zeit auf­ein­an­der und ihre unde­fi­nier­ba­re Bezie­hung wird noch komplizierter.

Rodri­go stram­pelt über den Cana­le Gran­de in Vene­dig.
© Ama­zon Studios

Die drit­te Staf­fel trumpft dar­über hin­aus mit gran­dio­sen Gast­stars auf. Neben der famo­sen Moni­ca Bel­luc­ci sind oben­drein Dan­ny Glover (“Lethal Wea­pon”, “Dream­girls”) , der welt­be­kann­te Tenor Plá­ci­do Dom­in­go und wie­der ein­mal Jason Schwartzman (“Grand Buda­pest Hotel”) zu sehen. Sie pep­pen die bereits erst­klas­si­ge Beset­zung mit ihren Gast­rol­len auf.

Zudem haben sich die Macher der Serie für die drit­te Staf­fel ein paar Beson­der­hei­ten ein­fal­len las­sen. Der Groß­teil der Staf­fel spielt in Vene­dig. ‘La Sere­nis­si­ma’ mit ihrem kul­tur­träch­ti­gen Anmut ist ein fabel­haf­ter Schau­platz für Mozart in the Jungle. Immer­hin waren in die­ser anzie­hen­den Lagu­nen­stadt Kom­po­nis­ten wie Vival­di ihrer­zeit tätig — eine äußerst geeig­ne­te Kulis­se für eine Serie rund um klas­si­sche Musik. Des­wei­te­ren dreht Brad­ford Shar­pe (Jason Schwartzman) in einer Epi­so­de eine Doku­men­ta­ti­on über das Orches­ter. Durch den doku­men­ta­ri­schen Stil, der sich durch die gesam­te Fol­ge zieht, ist der Zuschau­er noch näher am Geschehen. 

Mozart in the Jungle ist eine gelun­ge­ne Come­dy­se­rie, die erfolg­reich und hoch gelobt ist. Die wit­zi­ge und aus­ge­fal­le­ne Mach­art ver­führt den Zuschau­er augen­blick­lich. Alle bis­he­ri­gen Staf­feln sind leb­haft, amü­sant und man möch­te schnellst­mög­lich erfah­ren, wie es mit dem son­der­glei­chen Ensem­ble wei­ter­geht. Außer­dem nimmt die Qua­li­tät der Staf­feln in kei­ner Wei­se ab. Im Gegen­teil kom­men von Staf­fel zu Staf­fel wei­te­re inter­es­san­te Kom­po­nen­ten hinzu.

Neben dem bereits eta­blier­ten Schau­spie­ler Gael Gar­cía Ber­nal, zieht, die bis­her recht unbe­kann­te, Lola Kir­ke die Auf­merk­sam­keit auf sich. Sie über­zeugt mit ihrer Dar­stel­lung der auf­stre­ben­den Obo­is­tin. Es ist erfri­schend ein neu­es Gesicht in der Haupt­rol­le einer Serie zu sehen — beson­ders wenn sie so talen­tiert ist wie Kir­ke. Dane­ben ist sie kein ‘Püpp­chen’, son­dern hat eine herr­li­che Natür­lich­keit, was ihrer Dar­bie­tung Authen­ti­zi­tät ver­leiht.

Mozart in the Jungle wur­de 2016 für die bes­te Serie (Come­dy oder Musi­cal) und Ber­nal als bes­ter Dar­stel­ler (Come­dy oder Musi­cal) mit Gol­den Glo­be aus­ge­zeich­net. Nun wur­de bekannt gege­ben, dass der Comedy-Hit um eine vier­te Staf­fel ver­län­gert wird.

Die­se Serie ist wirk­lich ein All­roun­der: Selbst wenn man kein beson­de­rer Fan von klas­si­scher Musik ist, bie­tet die Serie genü­gend Grün­de von ihr süch­tig zu werden.

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