Die bereits preisgekrönte schwarze Komödie Three Billboards Outside Ebbing, Missouri startet am 25. Januar 2018 in den deutschen Kinos. Hier erfahrt Ihr warum dieser Film ein absolutes Highlight ist.

© 2017 Twentieth Century Fox
Handlung:
Mildred Hayes’ (Frances McDormand) Tochter wurde vergewaltigt und ermordet. Monate nach ihrem Tod hat die Polizei noch immer keine Fortschritte in dem Fall gemacht — es gibt nicht einmal einen Verdächtigen. Aus purer Verzweiflung und Wut unternimmt Mildred eine Aufsehen erregende Aktion. Sie lässt drei Plakatwände an der Stadteinfahrt mit provozierenden Sprüchen bemalen, die an den städtischen Sheriff, den ehrenwerten William Willoughby (Woody Harrelson), adressiert sind, um ihn zu zwingen, sich endlich um den Fall zu kümmern.
Als sich der stellvertretende Officer Dixon (Sam Rockwell), ein Muttersöhnchen mit Hang zur Gewalt, einmischt, verschärft sich der Konflikt zwischen Mildred und den Polizisten des verschlafenen Städtchens nur noch weiter…
Geniales Drehbuch
Regisseur und Drehbuchautor Martin McDonagh schuf 2008 mit seinem Regiedebüt “Brügge sehen… und sterben?” einen echten Kultfilm. Im Jahr 2012 kehrte er mit der schwarzen Komödie “7 Psychos” zurück. Seitdem wurde es ruhig um den begnageten Geschichtenerzähler — Brillanz braucht eben seine Zeit. Jetzt ist McDonagh mit Three Billboards zurück und beweist erneut, dass er zu den begabtesten Filmemachern unserer Zeit gehört.
Three Billboards erzählt die Geschichte einer verzweifeten und ebenso zornigen Mutter, die es leid ist auf Gerechtigkeit zu warten. McDonagh gelingt es tiefe Trauer, Zorn, Rassismus, Verzweiflung, schwarzen Humor und vielschichtige Figuren in einer mitreißenden Story zu vereinen. McDonagh spielt gekonnt mit den Erwartungen des Zuschauers. Zu Beginn des Films ist der Betrachter sich ziemlich sicher die Figuren durchschaut zu haben: Da wären die wütende Mutter, der emotionslose Sheriff und der rassistische Redneck-Cop. Im Laufe der Handlung erhalten diese Figuren jedoch immer mehr Facetten. Ganz ohne kitschige Mittel wird das wirkliche Wesen jeder einzelnen Figur Stück für Stück freigelegt.

Mildred Hayes (Frances McDormand) stellt Officer Jason Dixon (Sam Rockwell) zur Rede.
© 2017 Twentieth Century Fox
Mit der Story geht der Filmemacher ebenso vor. Das Setting des Films ist eindeutig tragisch und so stellt sich der Zuschauer zu Beginn des Films auf schwere Kost ein. McDonagh wirkt der Tragik mit trockenem und schwarzem Humor entgegen, so dass der schmerzlichen Geschichte ein wenig Leichtigkeit verliehen wird. Die Story entwickelt sich langsam aber der Spannungsbogen bleibt bestehen. Und ganz nebenbei prangert McDonagh den noch immer bestehenden Rassismus (besonders in Kleinstädten) und die Unzulänglichkeiten der Staatsgewalt an.
Alle Szenen sind unfassbar gut geschrieben und werden von den herausragenden Schauspielern glaubwürdig und emotionsgeladen umgesetzt. Zudem trumpft der Film mit pointierten Dialogen. Völlig zurecht gewann Martin McDonagh den Preis für das beste Drehbuch bei den diesjährigen Golden Globes — und eine Oscar-Nominierung wird sicherlich folgen.

Sheriff Willoughby (Woody Harrelson) vernimmt Mildred.
© 2017 Twentieth Century Fox
Fantastische Schauspieler
Die herausragende Besetzung, die das überragende Drehbuch zum Leben erweckt, wird von Frances McDormand angeführt. Sie steht bei Three Billboards im Zentrum und ihre Perfomance der trauernden aber ebenso beinharten Mutter ist einmalig. Sie porträtiert die ruppige 50-Jährige mit viel Authentizität und Emotionen. Der Zuschauer fiebert mit ihr mit und steigt gemeinsam mit ihr in die emotionale Achterbahn.
Der ignorante Sheriff Willoughby wird von Woody Harrelson verkörpert. Er bildet das perfekte Gegenstück zu Frances McDormand. Willoughby ist der einfältig wirkende, aber in seiner Gemeinde geschätzte, Polizeichef, der das Ziel von Mildreds Anschuldigungen ist. Doch hinter seiner abweisenden Art, steckt ein anständiger Mann, der selbst einen Schicksalsschlag verarbeiten muss. Harrelsons Darstellung des Kleinstadt-Sheriffs ist hingebungsvoll und packend.

Mildred nimmt die Dinge selbst in die Hand.
© 2017 Twentieth Century Fox
Komplettiert wird die Hauptbesetzung durch den fulminanten Sam Rockwell, der genauso wie Frances McDormand mit dem Golden Globe für seine Leistung ausgezeichnet wurde. Seine Figur des gewaltätigen Cops mit rassistischen Neigungen macht die größte und beeindruckendste Entwicklung durch — beziehungsweise entwickelt sich die Betrachtung dieser Figur je nach dem von McDonagh vorgegebenen Blickwinkel. Rockwells Darbietung ist ebenso außergewöhnlich wie erstklassig.
Neben dem hochkarätigen Protagonisten-Trio kommt der Zuschauer außerdem in den Genuss auch jede Nebenrolle grandios besetzt zu sehen. Peter Dinklage (“Game of Thrones”) spielt einen Vertrauten von Mildred, der in gewissen Szenen sowohl für Lacher als auch für Gänsehaut sorgt. Abbie Cornish bekommt als Frau von Sheriff Willoughby ebenfalls gut genutzte Leinwandzeit. John Hawkes verkörpert den Ex-Mann von Mildred, der bei genauerer Betrachtung mehr ist als der gewältige Kerl, der mit einer Jüngeren durchgebrannt ist.

Robbie und Mildred Hayes.
© 2017 Twentieth Century Fox
Auch Lucas Hedge, der Mildreds Sohn Robbie darstellt, leistet hervorragende Arbeit: Robbie trauert um seine Schwester und es macht ihm schwer zu schaffen, dass seine Mutter ihren Rachenfeldzug durchführt, ohne ihn dabei zu berücksichtigen. Zu guter Letzt ist auch die Leistung von Caleb Landry Jones zu erwähnen, der als Red Welby, Vermieter der Billboards, ebenfalls in die Auseinandersetzungen mit den Ordnungshütern gezogen wird — und seinen Mut zusammennehmen muss, um den Polizisten Paroli zu bieten.

© 2017 Twentieth Century Fox
Fazit:
Three Billboards Oustide Ebbing, Missouri ist unbestreitbar einer der besten Filme des Jahres. Die bewegende und tragische Geschichte, die trotzdem Menschlichkeit transportiert, fesselt den Zuschauer. Die ausgefeilten Dialoge voller derber Sprüche sind unterhaltsam und unterstützen die spannende Story. Der authentische Look und die fabelhafte Kamera-Arbeit stellen ein weiteres Attribut des Films dar. Martin McDonagh hat wieder ein Meisterwerk geschaffen, das mit einem fantastischen Drehbuch und exzellenten Schauspielern überzeugt.
Three Billboards Outside Ebbing, Missouri startet am 25. Januar in den deutschen Kinos!
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