Der zynische Söldner ist zurück! Ab dem 17. Mai 2018 treibt Deadpool erneut auf der großen Leinwand sein Unwesen. Hier erfahrt Ihr, ob diese Fortsetzung auch sehenswert ist!

Deadpool — der größte Phrasendrescher des Marvel Universums.
© 2018 Twentieth Century Fox
Handlung:
Zwei Jahre nach den Ereignissen des ersten Teils, arbeitet Wade Wilson alias Deadpool (Ryan Reynolds) als Auftragskiller, der weltweit Kriminelle ausschaltet. Er lebt inzwischen mit seiner großen Liebe Vanessa (Morena Baccarin) zusammen und könnte nicht glücklicher sein.
Doch als ein Auftrag schiefläuft erleidet Deadpool einen Schicksalsschlag, der ihn vollends aus der Bahn wirft. Als er am Ende seiner Weisheiten ist, erscheint sein alter Bekannter Colossus. Der metallische Mutant will Deadpool in die X‑Men rekrutieren und ihm dabei helfen, seine Probleme zu bewältigen. Bei Deadpools erstem Einsatz als Teil des Mutanten-Teams trifft er auf den jungen Russell (Julian Dennison), der mit seinen feurigen Mutanten-Kräften gerade sein Waisenhaus in Brand setzt.
Deadpool erkennt, dass der junge Mutant nur außer Kontrolle geraten ist, weil der Schulleiter (Eddie Marsan) und der Stab des Waisenhauses ihn körperlich misshandelt haben. Dadurch entgleist der Einsatz und Deadpool und Russell landen im Gefängnis. Damit nicht genug, erscheint auch noch Cable (Josh Brolin “Avengers: Infinity War”), ein kybernetischer Mutant aus der Zukunft, der in die Vergangenheit gereist ist, um Russell zu töten. Jetzt liegt es an Deadpool Cable aufzuhalten…
Deadpool 2 — so gut wie sein Vorgänger?
Mit dem zweiten Teil kam es zu einem Regiewechsel. Während Tim Miller den ersten Teil inszenierte, übernimmt bei Deadpool 2 Stuntman David Leitch die Regie. Leitch stellte bereits mit “John Wick 1 + 2” und “Atomic Blonde” unter Beweis, dass er Action fantastisch in Szene setzen kann. Und das kommt den Actionszenen deutlich zugute: Die Actionsequenzen sind sichtlich ausgefeilter und aufwendiger choreografiert als im ersten Teil. Das mag allerdings auch an dem weitaus höheren Bugdet liegen, welches der Fortsetzung zur Verfügung stand.

Russell im Mutanten-Gefängnis.
© 2018 Twentieth Century Fox
Das Drehbuch wurde erneut von Rhett Reese und Paul Wernick verfasst, jedoch schrieb dieses Mal auch Ryan Reynolds mit. Und auch das war eine weise Entscheidung. Denn der Schauspieler ist die ideale Besetzung für den unaufhörlich sabbelnden Superhelden. Durch sein Mitwirken am Script verschmilzt der Darsteller noch mehr mit Deadpool und wirkt authentischer denn je. Dadurch dass Deadpool stetig die vierte Wand durchbricht ist es eh ein schmaler Grat zwischen Figur und Darsteller, der durch Reynolds brillante und urkomische Performance noch schmaler zu werden scheint: Ryan Reynolds ist und bleibt Deadpool. Er ist dermaßen überzeugend, dass Comic-Fans ihm mittlerweile wohl sogar seinen sagenhaften “Green Lantern”-Fehltritt verziehen haben dürften — was übrigens bei Deadpool 2 auch aufs Korn genommen wird.

Josh Brolin als Cable.
© 2018 Twentieth Century Fox
Wie der Vorgänger ist auch Deadpool 2 brüllend komisch. Die Fortsetzung schafft es sogar noch eine Schippe draufzulegen. Deadpool 2 verfügt über eine wahnwitzige Gagdichte, bei der der Zuschauer kaum Zeit findet zu verschnaufen. Den Kinobesucher erwarten geniale Popkulturreferenzen, massenhaft Selbstironie, lustige Sprüche — kurz gesagt, jede Menge Spass. Natürlich lässt es sich Deadpool auch nicht nehmen den einen oder anderen Seitenhieb auf DC Comics loszulassen.
Der eher düster porträtierte Cable ist außerdem das perfekte Gegenstück zu Deadpool. Die Szenen mit dem übelgelaunten Zeitreisenden und der quirligen Quasselstrippe geben den ohnehin geschickt pointierten Dialogen einen herrlichen Kontrast. Und auch Neuzugang Domino (Zazie Beetz) sorgt mit ihrer lässigen Art für Lacher.

Dominos spezielle Fähigkeit ist Glück.
© 2018 Twentieth Century Fox
Deadpool ist einer der erfolgreichsten R‑rated-Filme überhaupt und der einzige nicht jungendfreie Marvel-Film. Deadpool 2 erhielt die gleiche Freigabe, da er in gleichem Maße brutal ist. Was den Erfolg angeht hat Deadpool 2 gute Chancen seinen Vorgänger zu überholen, da die Fortsetzung tatsächlich noch besser ist. Auch in Hinblick auf die Story, die zwar auch noch recht durschnittlich ist, aber wesentlich mehr Substanz hat als die des ersten Teils. Jedoch leben die Filme eben davon die Deadpool-Show zu sein und setzen alles auf die Hauptfigur, was auch funktioniert. Bei dieser Masse an Witz und unterhaltender Action, kann die eine oder andere erzählerische Schwäche problemlos verziehen werden.

Wade und Blind Al (Leslie Uggams).
© 2018 Twentieth Century Fox
Fazit:
Deadpool 2 schafft das was nicht vielen Fortsetzungen gelingt — er ist besser als sein Vorgänger. Zwar bleibt er vom Stil dicht am ersten Teil, übertrumpft diesen jedoch mit raffinierterer und bildgewaltigerer Action und noch besseren Gags. Dass die Beteiligten, allen voran Ryan Reynolds, jede Menge Spass an dieser Produktion hatten ist offensichtlich und überträgt sich auch auf den Kinobesucher. Der Zuschauer wird über 119 Minuten bestens unterhalten und bekommt auch noch die wohl witzigste Post-Credit-Szene überhaupt zu Gesicht! Fans des ersten Teils dürfen sich Deadpool 2 auf keinen Fall entgehen lassen.