Am 26. April 2018 kehren die Avengers auf die große Leinwand zurück! Die Erwartungen an den dritten Teil der Avengers-Filme wurden ordentlich hochgeschraubt — aber kann der Film auch abliefern?
Handlung:
Nach den Ereignissen in “Captain America: Civil War” ist das Verhältnis zwischen den Avengers noch immer zerrüttet. Während Tony Stark alias Iron Man (Robert Downey Jr.) gemäß dem Sokovia-Abkommen für die Vereinten Nationen arbeitet, führt Captain America (Chris Evans) sein eigenes nicht ganz so offizielles Superhelden-Team, zu dem auch Black Widow (Scarlett Johansson) gehört, an.
Die Zeit für Feindschaften ist allerdings gezählt, denn die Avengers bekommen es mit dem wohl mächtigsten Gegner überhaupt zu tun — dem Titanen Thanos (Josh Brolin). Thanos ist im Besitz eines Infinity Gauntlets, ein Handschuh, der in Verbindung mit den sagenumwobenen Infinity-Steinen über unvorstellbare Macht verfügt. Den Avengers muss es gelingen Thanos davon abzuhalten alle sechs Infinity-Steine zu erhalten, denn sollte der Titan dies schaffen, dann steht der Großteil des Universums vor dem Untergang…
In einem Wort — bombastisch!
Avengers: Infinity War (und dessen Fortsetzung) soll all das was bisher im Marvel Cinematic Universe (MCU) geschehen ist zusammenführen. Daher werden die Avengers auch reichlich unterstützt: Wie bereits in “Civil War” sind Black Panther (Chadwick Boseman) und Spider-Man (Tom Holland) wieder mit von der Partie. Allerdings stoßen auch die ‘Guardians of the Galaxy’, angeführt von Star-Lord (Chris Pratt, “Jurassic World 2″) und Doctor Strange (Benedict Cumberbatch) zu den Avengers. Derartig geballte Superhelden-Power zugleich gab es bisher noch nie!
Die Vielzahl an Superhelden in einem Film bereitete Kritikern und Fans im Vorwege Kopfzerbrechen, da hierdurch ein Film schnell überladen sein kann. Jedoch schafft es Avengers: Infinity War, dass genau dies nicht der Fall ist. Dadurch, dass die Superhelden an verschiedenen Orten quasi ihren eigenen Handlungsstrang innerhalb des großen Ganzen verfolgen, wirkt der Plot zu keiner Zeit überfüllt. Zumal diese Handlungsstränge elegant in einander übergehen. Zwar ist es etwas schade, dass die Avengers über weite Strecken getrennt sind, allerdings entsteht auf diese Weise eine straffe Erzählung, die die Spannung konstant hochhält. Und so entstehen auch noch nie dagewesene Superhelden-Kombinationen, die einfach Freude bereiten.
Durch den häufigen Szenerie-Wechsel begleitet der Zuschauer die Superhelden nach Schottland, Wakanda, auf diverse außerirdische Planeten und in Doctor Stranges Quartier — da kann garkeine Langeweile aufkommen! Doch nicht nur durch die verschiedenen Handlungsstränge zeichnet sich das unfassbar gute Drehbuch aus: Abgesehen davon, dass Avengers: Infinity War im typischen Marvel-Stil auch brüllend komische Dialoge vorweisen kann, ist er außerdem voller Überraschungen. Keiner der bisherigen Marvel-Filme schafft es den Zuschauer derart zu verblüffen. Um Spoiler zu vermeiden, sei nur noch gesagt, dass die Drehbuchautoren Christopher Markus und Stephen McFeely wirklich ganze Arbeit geleistet haben.
Thanos der Titan
Thanos ist der Ziehvater von Gamora (Zoe Saldana) und spielte daher bereits in “Guardians of the Galaxy” eine Rolle. Zudem ist er derjenige, der gemeinsam mit Loki für die Alien-Invasion in New York verantwortlich ist (der so genannte “Vorfall”). Bisher bekam der Zuschauer den lila Riesen jedoch entweder nur kurz oder in Post-Credit-Scenes zu Gesicht. Die Macher von Avengers: Infinity War äußerten vor einiger Zeit, dass sie eigentlich nicht dazu geneigt waren Thanos eine Hauptrolle zu geben. Allerdings war “Civil War” darauf ausgelegt den Grundstein für “Avengers 3” zu legen. Denn die zerstrittenen Avengers können den mächtigen Gegner nur besiegen wenn sie ihre Kräfte vereinen.
Glücklicherweise haben sich die Macher umentschieden und Thanos als Superschurken gewählt, der im Übrigen erstaunlich viel Screentime erhalten hat — nicht nur seine Jagd nach den Infinity-Steinen und die dazugehörigen Kämpfe mit den Avengern werden dargestellt, sondern man erfährt auch Einzelheiten über seine Motivation und seine Backstory. Thanos ist nicht nur ein interessanter Schurke, sondern durch seine stetig wachsende Macht ist er der kraftvollste und gefährlichste Gegner, den die Avengers je besiegen mussten. Außerdem spielt Josh Brolin den Bösewicht gekonnt und an dieser Stelle sei auch die bemerkenswerte Arbeit der CGI-Leute erwähnt. Thanos ist sowohl optisch als auch ‘inhaltlich’ absolut überzeugend.
Hinzu kommt, dass Thanos das perfekte Bindeglied zwischen dem bisherigen MCU und dessen Abschluss in Form von Avengers: Infinity War und “Avengers 4” ist, da er die Infinity-Steine begehrt, welche im gesamten MCU verstreut sind.
Durch die zahlreichen Auseinandersetzungen mit Thanos ist der Film extrem actiongeladen. Doch auch in dieser Hinsicht schafft es Avengers: Infinity War die perfekte Balance zu halten: Gefühlt ist der Film durchgehend actionrreich, allerdings zu keinem Zeitpunkt aufgrund von mangelnder Story. Der Zuschauer bekommt feinste Action zu sehen, die sagenhaft choreografiert und sehr gut geschnitten ist. Das ausgezeichnete Script wird von den Russo Brüdern, die bereits mit “Civil War” überzeugten, bildgewaltig in Szene gesetzt.
Fazit:
Avengers: Infinity War ist der bisher bombastischste Marvel-Film. Die beinah unerreichbar hohen Erwartungen die wohl jeder Fan an den Film hatte, wurden in vollem Maß erfüllt. Der dritte Teil der Avengers überzeugt mit einem großartigen Drehbuch, punktgenauer Action, einem grandiosen Bösewicht, permanenter Spannung und natürlich auch einer gewissen Portion Witz. Die unterhaltenden 150 Minuten vergehen wie im Flug und machen Lust auf mehr. Der Mai 2019 kann nicht schnell genug kommen, denn dann startet “Avengers 4”, der hoffentlich genau so gut ist Avengers: Infinity War.
Avengers: Infinity War startet am 26. April 2018 in den deutschen Kinos!