Am 15. Februar 2018 startet Black Panther in den deutschen Kinos. Bereits in “The First Avenger: Civil War” lernten die Zuschauer den afrikanischen Superhelden kennen. Wie sich Black Panther in seinem ersten Solo-Abenteuer schlägt erfahrt Ihr hier.
Handlung:
Black Panther spielt nach dem spannungsgeladenen Konflikt zwischen den Mitgliedern der Avengers in “Civil War”, bei welchem T’Challas Vater, der König von Wakanda, getötet wurde. Nun kehrt T’Challa (Chadwick Boseman) in seine hochtechnisierte, vom Rest der Welt abgeschottete afrikanische Heimat zurück, um seinem Vater rechtmäßig auf den Thron zu folgen und dessen Platz als König und Black Panther einzunehmen. Als jedoch Ulysses Klaue (Andy Serkis), ein alter Feind, zurückkehrt um Wakandas größten Schatz, Vibranium-Metall, zu stehlen, wird T’Challa als König und Superheld auf die Probe gestellt.
Unterstützt wird T’Challa dabei von seiner Mutter (Angela Basset), seiner Schwester Shuri (Letitia Wright), General Okoye (Danai Gurira, „The Walking Dead“) und seiner ehemaligen Geliebten Naika (Lupita Nyong’o). Doch Ulysses Klaue hat den US-Söldner Eric Killmonger (Michael B. Jordan) auf seiner Seite und dieser hat auch noch eine Rechnung mit Wakanda offen. So wird T’Challa in einen komplexen Konflikt hineingezogen, der nicht nur Wakandas Zukunft, sondern auch die der ganzen Welt bedroht…
Black Panther: Alt trifft Neu
Wakanda ist ein fiktives afrikanisches Land, das so fortschrittlich ist wie wohl kein anderes Land der Erde. Wakanda verfügt über eine unermessliche Menge des härtesten Metalls — Vibranium. Durch das Vorkommen des gefragten Metalls, das leichter aber wesentlich härter ist als Stahl, produziert Wakanda etliche Waffen und Gadgets — immerhin ist auch Captain Americas Schild aus Vibranium gefertigt. Das kleine afrikanische Land verfügt außerdem über extrem fortgeschrittene Technologie, welche von Regisseur Ryan Coogler (“Creed — Rocky’s Legacy”) bildgewaltig in Szene gesetzt wird.
Jedoch werden auch andere Seite von Wakanda gezeigt: Neben den durchgestylten technischen Gebäuden und Geräten zeigt sich Wakanda auch ganz traditonell. Die Bewohner Wakandas tragen festliche afrikanische Gewänder, die, wie andere Kritiker anprangern, vielleicht historisch beziehungweise ethnologisch nicht ganz akkurat sind. Trotzdem fangen sie die Essenz Afrikas gekonnt ein und bieten mit ihrem traditionellen Design und den bunten Farben einen fantastischen Gegensatz zur der sonst von Technik dominierten Kulisse. Außerdem bindet Coogler auch atemberaubende Landschaftsaufnahmen, abseits des städtischen, ein. Auch altertümlich wirkende Bräuche werden in die Handlung eingeflochten. Der Kontrast zwischen Tradition und Technologie ist sowohl visuell als auch erzählerisch ein wahres Highlight.
Black Panther = Black Power
Black Panther trat erstmalig in einem Heft von “Fanastic Four” im Jahr 1966 auf. Er war der erste schwarze Superheld überhaupt, auf den erst später afro-amerikanische Helden wie Falcon oder Luke Cage folgten. Bei Marvels Konkurrenz-Verlag DC wurde erst 1977 mit Black Lightning der erste schwarze Superheld geboren. Da die Handlung von Black Panther vordergründig in Wakanda spielt, besteht der Cast dementsprechend fast ausschließlich aus dunkelhäutigen Schauspielern — und die Besetzung kann sich wirklich sehen lassen.
Chadwick Boseman ist die ideale Besetzung für den Black Panther. Er spielt den sympathischen König und Superhelden sehr authentisch. An dieser Stelle sollte hervorgehoben werden, dass Black Panther sich in einer bestimmten Hinsicht von anderen Superhelden diffenrenziert: Black Panther trägt nicht nur die Bürde ein Superheld zu sein, sondern er ist zudem auch ein Politiker. Dementsprechend muss er Entscheidungen auf zwei verschiedenen Ebenen treffen, was seine Aufgabe nicht erleichtert. Diesen innerlichen Konflikt stellt Boseman sehr überzeugend dar.
Michael B. Jordan tritt als Bösewicht Killmonger auf. Manche Kritiker bezeichnen ihn als den besten Schurken seit Loki — das sei einmal dahingestellt. Trotzdem muss gesagt werden, dass Jordan einen äußerst coolen und zugleich hasserfüllten Bösewicht mit beeindruckender Erscheinung darstellt. Jordan schafft es dem gemeinen Kerl eine Menge Charisma zu verleihen. Außerdem funktionieren Boseman und Jordan als Pro- und Antagonist einfach.
Zudem sind auch die meisten Nebenrollen mit bekannten Gesichtern besetzt: So bekommt der Zuschauer auch Danai Gurira (“The Walking Dead”) als furchtlose Kriegerin Okoye, Lupita Nyong’o (“12 Years a Slave”) als T’Challas Ex-Freundin und Vertraute Naika, Daniel Kaluuya („Get Out“) als T’Challas Freund, Angela Bassett als Königinmutter und Forest Whitaker als Zeremonienmeister Zuri zu sehen. Als einzige weiße Darsteller sind der stets großartige Andy Serkis als der fiese aber unterhaltsame Ulysses Klaue und Martin Freeman als altbekannter CIA-Agent Everett Ross mit von der Partie.
Fazit:
Black Panther ist ein gelungener Film, der mit der hervorragenden Besetzung und der kontrastreichen Inszenierung überzeugt. Die Story ist solide und es kommen zu keinem Zeitpunkt unnötige Längen auf, wobei sie nicht besonders außergewöhnlich ist. Natürlich fehlt es dem Marvel-Film auch nicht an Action. Zugegeben hätte der eine oder andere Schnitt bei manchen Actionszenen etwas besser sitzen können, doch trotzdem liefert Black Panther eine überwältigende Optik. Zudem bietet Black Panther ein spezielles Setting in Afrika und gleich zwei Bösewichte. Auch wenn Black Panther inhaltlich nicht an Marvel-Größen wie “Civil War” oder “Avengers” herankommt, ist er für Fans von Comic-Verfilmungen ein absolutes Muss.