Der kleinste Marvel-Held ist wieder da. Der ameisengroße Superheld kehrt mit einem neuen Abenteuer am 26. Juli 2018 auf die große Leinwand zurück. Ant-Man and the Wasp ist der letzte Film des Marvel-Universums in diesem Jahr — ein würdiger Jahresabschluss?
Handlung:
Scott Lang sitzt nach den Ereignissen von “Civil War” seinen ihm auferlegten Hausarrest ab und ist bereits seit zwei Jahren nicht mehr in seinem Ant-Man-Anzug geschlüpft. Wenige Tage vor dem Ende seiner Strafe träumt er von Janet van Dyne (Michelle Pfeiffer), Hopes (Evangeline Lilly) Mutter, die sich seit vielen Jahren im subatomaren Raum befindet. Als Scott Hope und ihren Vater Hank Pym (Michael Douglas) davon unterrichtet, schöpft das Vater-Tochter-Gespann neue Hoffnung, dass Janet noch am Leben sein könnte.
So kehrt Scott zurück in den Anzug und unterstützt seine Freunde bei ihrer Rettungsaktion. Doch treffen Ant-Man und Wasp auf Gangsterboss Sonny (Walton Goggins) und auf die mysteriöse Ghost, die die Fähigkeit besitzt ihre Dichte zu verändern. Beide scheinen es auf auf Pyms tragbares Labor abgesehen zu haben…
Zurück zur Leichtigkeit
Der Schock, den “Avengers: Infinity War” auslöste, sitzt bei vielen Fans noch tief. Der dritte Teil der Superhelden-Vereinigung hatte einen sehr ernsten Ton und ließ den Zuschauer verblüfft und fassunglos im Kinosaal zurück. Daher wollten Disney und Marvel dieses Jahr mit einem aufheiterenden Film ausklingen lassen — und dieser Plan geht auf. Denn Ant-Man and the Wasp kann vor allem eins: Dem Zuschauer Spaß bereiten.
Kaum ein Film des MCU kann eine so hohe Gagdichte aufweisen wie Ant-Man and the Wasp und das schließt auch seinen Vorgänger ein. In Sachen Comedy legt der zweite Teil eine gewaltige Schippe drauf. Die Gags sind brüllend komisch und das Timing ist stets perfekt. Paul Rudd, der erneut am Drehbuch mitschrieb, verfügt über eine natürliche Komik, der er hier freien Lauf lassen kann.
Regisseur Peyton Reed, der bereits den ersten Teil inszenierte, kümmert sich aber auch wieder um seine Nebenfiguren: Neben dem brillianten Rudd sorgen auch (allen voran) Michael Peña, Bobby Cannavale oder Randall Park für regelrechte Lachanfälle. Zudem ist Michael Douglas mit seiner grantigen Art und seinen trockenen Sprüchen das perfekte Gegenstück zu dem sonst spritzigen Cast. Ant-Man and the Wasp schlägt mit seinem hohen Humor-Level eine Brücke zur herrlichen und gewohnten Leichtigkeit des Marvel-Universums.
Action statt Story — problematisch?
Auch wenn Ant-Man and the Wasp ordentlich das Zwerchfell trainiert, zeigt das Drehbuch hier und da einige Schwächen auf. Die Story bleibt recht dünn. Die Superhelden haben es gleich mit mehreren Schurken zu tun, die jedoch alle eindimensional bleiben. Dabei hat die durch Wände laufende Ghost großes Potenzial als interessante Superschurkin — hier haben die Macher leider gutes Material verschenkt. Und Walton Goggins kann nur als Stereotyp eines einfältigen Gangsters auftreten.
Allerdings stört der magere Plot den Zuschauer nicht. Denn es wird mit allen Mitteln der Kunst davon abgelenkt: Ob durch grandios inszenierte Verfolgungsjagden, bei denen konstant mit Verkleinerungen oder Vergrößerungen diverser Objekte (auch Autos) gespielt wird. Oder das Eintauchen in die subatomare Welt, bei dem die CGI-Leute wirklich ganze Arbeit geleistet haben. Und dann wären da noch die auf höchstem Niveau choreografierten Kampfszenen. So hält Peyton Reed das Tempo des Films durchgängig hoch und lässt keinen Raum für Langeweile.
Fazit:
Ant-Man and the Wasp ist ein gelungener Film der mit jeder Menge Spaß und aufregend inszenierter Action punktet. In vielerlei Hinsicht übertrifft er seinen Vorgänger sogar. Paul Rudd als absolute Spaß-Garantie und Evangeline Lilly, die eine überzeugend toughe und selbstbewusste Superheldin verkörpert, führen den Film meisterhaft an. Auch wenn die Story keine Bäume ausreisst, ist der Film ein würdiger Jahresabschluss, denn er hat genug andere Vorzüge zu bieten. Wer bereits den ersten Teil mochte, sollte keine Zeit verschwenden und schleunigst Ant-Man and the Wasp sehen!
Hier noch ein kleiner Hinweis: Zeitlich spielt Ant-Man and the Wasp vor “Infinity War”. In der ersten Post-Credit-Szene werden die Ereignisse aus dem dritten Avengers-Teil aufgegriffen — also sitzen bleiben!
Ant-Man and the Wasp startet am 26. Juli 2018 in den deutschen Kinos!