Film­kri­tik: Killer’s Bodyguard

Der US-amerikanische Film Killer’s Body­guard soll die hei­ßes­te Action­ko­mö­die die­ses Som­mers sein. Ob der hoch­ka­rä­tig besetz­te Strei­fen die­ser Vor­her­sa­ge gerecht wird, oder ein Kino­be­such über­flüs­sig ist, erfahrt Ihr im Folgenden.

Die unglei­chen Part­ner müs­sen die gemein­sa­me Rei­se meis­tern…
© 2016 Body­guard Pro­duc­tions, Inc

Hand­lung

Micha­el Bryce (Ryan Rey­nolds “Dead­pool”) ist der welt­bes­te Body­guard. Er wird enga­giert, um aus­ge­rech­net das Leben sei­nes Erz­fein­des zu schüt­zen – des welt­weit berüch­tig­ten Auf­trag­kil­lers Dari­us Kin­caid (Samu­el L. Jack­son “The Hateful Eight”). Die­ser wird von der Kil­ler­trup­pe des ehe­ma­li­gen weiß­rus­si­schen Prä­si­den­ten Vla­dis­lav Duk­ho­vich (Gary Old­man “Dame, König, As, Spi­on”) gejagt, weil er gegen die­sen vor dem Inter­na­tio­na­len Gerichts­hof aus­sa­gen soll. Der unauf­halt­sa­me Body­guard und der mani­pu­la­ti­ve Auf­trags­mör­der ver­su­chen seit Jah­ren sich gegen­sei­tig aus­zu­schal­ten, und müs­sen nun die nächs­ten 24 Stun­den gemein­sam durch­ste­hen. Bei ihrer unfass­bar hin­der­nis­rei­chen Rei­se von Eng­land nach Den Haag muss das unglei­che Paar sich zusam­men­rau­fen, um den Machen­schaf­ten des eis­kal­ten Dik­ta­tors ein Ende berei­ten zu können…

Killer’s Body­guard star­tet am 31. August 2017 in den deut­schen Kinos.

 

Killer’s Body­guard — Nur ein wei­te­rer, fla­cher Actionfilm?

Die Sto­ry von Killer’s Body­guard ist sicher­lich nicht beson­ders inno­va­tiv: Zwei Riva­len müs­sen zusam­men­ar­bei­ten, um einen grö­ße­ren Feind zur Stre­cke zu brin­gen. Vie­le Fil­me bau­en auf die­sem Grund­ge­rüst auf. Aller­dings schaf­fen es nicht vie­le Fil­me, ins­be­son­de­re Action­fil­me, aus die­ser Basis einen unter­halt­sa­men und span­nen­den Plot zu machen. Killer’s Body­guard stellt sei­ne Prot­ago­nis­ten wie folgt auf: Auf der einen Sei­te steht Micha­el Bryce. Er ist ein stre­ber­haf­ter, prag­ma­ti­scher und sicher­heit­lie­ben­der Mann (Sein Mot­to: “Lang­wei­lig ist immer am bes­ten”), des­sen Kar­rie­re und Ehe wegen Kin­caid mehr oder min­der zer­stört wur­de. Und auf der ande­re Sei­te steht der ein­zig­ar­ti­ge Kil­ler Dari­us Kin­caid. Er ist skrup­pel­los, der Bes­te sei­nes Fachs und scheint ein regel­rech­ter Adrenalin-Junkie zu sein (Sein Mot­to: “Mother­fu­cker!!”). Das ver­fein­de­te und cha­rak­ter­lich sehr unter­schied­li­che Duo muss gemein­sam eini­ge Hür­den bewäl­ti­gen — und das tut es auf unheim­li­che unter­hal­ten­de Weise.

Bryce und Kin­caid erle­ben Eini­ges auf ihrer Rei­se durch Euro­pa…
© 2016 Body­guard Pro­duc­tions, Inc

Gegen­sät­ze zie­hen sich an — und sind wahn­sin­nig lus­tig. Ryan Rey­nolds und Samu­el L. Jack­son erge­ben eine fabel­haf­te Beset­zung für die­se Buddy-Komödie, denn sie por­trä­t­rie­ren ihre Figu­ren auf authen­ti­sche und leb­haf­te Art. Die Kom­bi­na­ti­on aus Bryce und Kin­caid, Rey­nolds und Jack­son, ist ein­fach brül­lend komisch. Abge­run­det wird das wahn­wit­zi­ge Duo noch durch Kin­caids Frau Sonia (Sal­ma Hay­ek “Sava­ges”), die im Gefäng­nis sitzt, weil sie eben­so bru­tal und skru­pel­los ist wie ihr wer­ter Ehe­mann. Scha­de ist jedoch, dass die Figur des Duk­ho­vich äußerst sim­pel aus­ge­fal­len ist. Gary Old­man spielt den weiß­rus­si­schen Des­po­ten zwar gekonnt, doch ändert dies lei­der nicht, dass Duk­ho­vich als durch­trie­be­ner Ant­ago­nist sehr ste­reo­typ und ein­di­men­sio­nal ange­legt ist. Zudem ent­wi­ckelt sich die Bezie­hung zwi­schen Bryce und Kin­caid in eine recht vor­sehr­ba­re Rich­tung — Stich­wort Brom­ance. Jedoch tut all dies dem Film ins­ge­samt kei­nen Abbruch, denn der Unter­hal­tungs­fak­tor bleibt bestehen, nicht zuletzt auf­grund der sen­sa­tio­nell insze­nier­ten Actionsequenzen.

Die Boots­ver­fol­gungs­jagd ist mit Sicher­heit eines der Action-Highlights!
© 2016 Body­guard Pro­duc­tions, Inc

Regis­seur Patrick Hug­hes (“The Expen­da­bles 3”) ver­steht zwei­fel­los sein Hand­werk. Die Action­sze­nen in Killer’s Body­guard sind auf­wen­dig, ein­falls­reich und ver­set­zen den Zuschau­er in eine Atmo­sphä­re vol­ler Adre­na­lin, Span­nung und Fas­zi­na­ti­on. Die cle­ver gedreh­ten Ver­fol­gungs­jag­den und herr­lich hek­ti­schen Schuss­wech­sel, bei denen der Humor trotz­dem nicht auf der Stre­cke bleibt, sind eben­so packend wie amü­sant. Außer­dem bekommt der Zuschau­er eini­ge aus­ge­feil­te Kampf­cho­reo­gra­fien zu sehen, bei denen Ryan Rey­nolds — Fans von Comic­ver­fil­mun­gen bes­ser als ‘Dead­pool’ (und lei­der auch ‘Green Lan­tern’) bekannt — wie­der ein­mal sei­ne Martial-Arts-Künste unter Beweis stel­len kann. Explo­si­ve Action und Humor sind hier gekonnt in ein­an­der ein­ge­bet­tet — und genau das macht den Film so sehenswert.

Bryce und sei­ne Ex-Frau Ame­lia (Élo­die Yung).
© 2016 Body­guard Pro­duc­tions, Inc

Fazit

Killer’s Body­guard ist eine Action­ko­mö­die zum Genie­ßen. Vom rei­nen Inhalt her schafft der Film es nicht über den Tel­ler­rand einer her­kömm­li­chen Buddy-Komödie zu schau­en. Aller­dings ist der Film mit gran­dio­sen Wort­ge­fech­ten zwi­schen Rey­nolds und Jack­son gefüllt — die bei­den begehr­ten Schau­spie­ler funk­tio­nie­ren her­vor­ra­gend als unglei­ches Duo. Der Humor des Films wur­de bereits durch die Ver­mark­tung deut­lich: Eini­ge Film­pla­ka­te stel­len jenes des Lie­bes­films “Body­guard” mit Whit­ney Hous­ton und Kevin Cos­t­ner nach. Auch der Titel­song des 90er Jah­re Films “I will always love you” wird in Killer’s Body­guard aty­pisch ver­wen­det. Zur gelun­ge­nen Komik kom­men intel­li­gen­te und vor allem krea­ti­ve Action­sze­nen hin­zu, die die Her­zen aller Action-Fans höher schla­gen las­sen. Killer’s Body­guard bie­tet zwar kei­nen neu­ar­ti­gen Plot, aber die­ser Film macht ein­fach Spaß.

Killer’s Body­guard star­tet am 31. August 2017 in den deut­schen Kinos.

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