Randale-Ralph ist zurück! Dieses Mal machen Ralph und seine Freundin Vanellope in Chaos im Netz das Internet unsicher. Am 24. Januar startet das neue Abenteuer und hier erfahrt Ihr, ob sich ein Kinobesuch lohnt.
Handlung:
Seit ihrer Begegnung in “Ralph reichts” sind Vanellope und Ralph die besten Freunde. Sie haben eine feste Routine: Jeder ist in seinem eigenen Spiel bis die Spielhalle schließt und danach treffen sie sich und verbringen ihre Freizeit gemeinsam. Ralph ist damit sichtlich glücklich, aber Vanellope langweilt sich allmählich als Fahrerin der sich stets wiederholenden Strecken in “Sugar Rush”. Ralph möchte dies ändern und baut ihr eine neue Rennstrecke, die Vanellope sofort begeistert Probe fährt.
Doch das Mädchen, das in diesem Moment “Sugar Rush” spielt ist durch die alternative Strecke derart frustriert, dass sie das Lenkrad des Arcade-Games ramponiert. Da es für so ein altes Spiel kaum Ersatzteile gibt, entschließt sich Spielhallen-Betreiber Mr. Litwak dazu das Rennspiel in wenigen Tagen auszustöpseln. Um dies zu verhindern machen sich die beiden Freunde auf ins Internet, da sie von einer mysteriösen Institution namens eBay gehört haben, bei der man anscheinend alles Mögliche erhalten kann. Und tatsächlich finden sie dort ein sehr teures Lenkrad. Aber die beiden Videospielfiguren verfügen über keinerlei finanzielle Mittel und müssen sich so überlegen wie sie im Internet an Geld kommen…
Chaos im Netz — In jeder Hinsicht gelungen!
Bereits die Story von “Ralph reichts” war eine originelle Idee: Der Zuschauer blickt hinter die Kulissen von Videospielen und erlebt die Figuren bekannter Games ganz ‘privat’. Bei Chaos im Netz legen die Macher noch eine Schippe drauf und verbildlichen das Internet. Dies bietet noch viel mehr Möglichkeiten als der Stoff des ersten Teils — und spricht auch mehr Leute an, da das Internet für so gut wie jeden Teil des Alltags ist. Auf geniale Weise wird das Internet zum Leben erweckt. Regisseur Phil Johnston erschafft eine bunte Welt, die treffender und witziger nicht hätte ausfallen können. Zuviel soll nicht verraten werden, aber wenn die Avatare der Internet-User nichts ahnend durch die Gegend streifen und plötzlich ein Schild von einem Pop-Up ins Gesicht geschlagen bekommen, dann ist der Lachanfall vorprogrammiert.
Die clevere Machart sorgt dafür, dass jeder Gag sitzt. Denn alle bekannten Plattformen wie Google, Instagram oder YouTube werden in die Mangel genommen. Außerdem ist die bildliche Darstellung des Internets absolut gelungen: Ein zeitweise verwirrender und wuseliger Ort voller Reizüberflutung, in dem sich Millionen von Menschen tummeln, sei es zum Shoppen, zur Selbstdarstellung oder zur Kontaktknüpfung. Selbst das Darknet lassen die Macher nicht aus! Zudem werden neben dem ganzen Witz auch ernstere Themen angerissen, wie beispielsweise hasserfüllte Kommentare — so schafft es Chaos im Netz auch die Schattenseiten des World Wide Webs einzubauen, was auch für emotionalere Momente sorgt.
Als wäre das nicht bereits genug, beweist Disney auch noch eine gehörige Portion Selbstironie. Denn die bekanntesten Prinzessinen versammeln sich in Chaos im Netz, und zeigen sich (teilweise überraschend) emanzipiert. Prinzessinen wie Elsa, Merida oder Vaiana wurden in ihren eigenen Filmen bereits als starke und unabhängige Persönlichkeiten eingeführt. Doch hier kommen auch altmodischere Königstöchter wie Arielle oder Cinderella im 21. Jahrhundert an und ziehen sich selbst durch den Kakao — einfach brüllend komisch.
Das selbstwusste Auftreten der Disney-Prinzessinen ist aber nicht nur witzig, sondern enthält auch eine Botschaft. In der jetzigen Zeit, der #MeToo-Ära, sind starke weibliche Charaktere gefragt. Der Mäusekonzern zieht mit und räumt nicht nur mit alten Klischees auf, sondern führt auch eine weitere Powerfrau ein: Ein großer Teil des Films spielt in dem Rennspiel “Slaughter Race”, bei welchem die toughe Shank das Sagen hat. Vanellope ist augenblicklich von dem Spiel und vor allem von Shank begeistert. So findet ein weiterer emanzipierter Charakter einen Platz in dem Film. Und nebenbei bemerkt sind die Verfolgungsjagden innerhalb dieses Spiels fantastisch animiert. In dieser Hinsicht kann sich Chaos im Netz sogar mit den besten Actionfilmen messen.
Fazit:
Chaos im Netz ist in jeder Hinsicht gelungen! Hier kommen Jung und Alt auf ihre Kosten. Der Humor reicht von Slapstick über Star-Wars ‑und Marvel-Witze bis hin zur insgesamt äußerst raffinierten Darstellung des Internets selbst — es ist wirklich für jeden etwas dabei. Hinzu kommt, dass der Film dynamisch und optisch ansprechend animiert ist. Außerdem ist die Beziehung zwischen Ralph und Vanellope, die nach wie vor das Herzstück des Films ist, weiterhin interessant und die Charaktere sind einfach liebenswert. Die emotionalen Momente, zu denen auch die obligatorische ‘Moral von der Geschichte’ gehört, kommen hier ohne viel Pathos aus. Chaos im Netz ist ein hervorragender Film, der sich kein Disney-Fan entgehen lassen sollte.
Chaos im Netz startet am 24. Januar in den deutschen Kinos!